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Worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich für einen barrierefreien Umzug entscheiden – Checkliste: Barrierefrei

Worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich für einen barrierefreien Umzug entscheiden – Checkliste: Barrierefrei

Ein barrierefreies Wohnumfeld erfordert vorausschauende Planung: Schon kleine Hindernisse im Alltag können im Alter große Auswirkungen haben.

Älteres Ehepaar sitzt gemeinsam auf dem Sofa und ließt unsere Barrierefrei-Checkliste
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Veröffentlichung

14.10.2025

Barrierefreies Wohnen wird in einer älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger. Allein im Kreis Borkenprognostizieren Experten bis 2045 einen Anstieg der Zahl älterer Menschen um rund 25.000 auf fast 98.000 – entsprechend wächst der Bedarf an seniorengerechten Immobilien. Gleichzeitig ereignen sich rund 90 % der Unfälle von Seniorinnen und Senioren im Haushalt oder bei Alltagsaktivitäten – davon jährlich etwa 250.000 allein im Badezimmer. In vielen Fällen ist fehlende Barrierefreiheit eine Ursache für diese Unfälle. Diese Zahlen unterstreichen: Wer frühzeitig auf eine barrierearme Wohnumgebung achtet, lebt sicherer und unabhängiger.

Ein Immobilienwechsel im fortgeschrittenen Alter will gut überlegt sein. Oft zeigt sich erst im Alltag, welche Herausforderungen ohne Barrierefreiheit entstehen. Im Folgenden wird anhand einer 5-Punkte-Checkliste aufgezeigt, welche Risiken drohen, wenn wichtige barrierefreie Ausstattungsmerkmale ignoriert werden. So wird deutlich, worauf bei der Suche nach einer neuen Immobilie geachtet werden sollte – ohne direkt Ratschläge zu erteilen, aber mit dem Fachwissen eines vertrauenswürdigen Marktkenners.

1. Treppen – Stufen als unüberwindbare Hürde

Treppen zählen zu den häufigsten Stolperfallen im Wohnbereich. Über 80 % der Unfallopfer bei Treppenstürzen sind älter als 60 Jahre, was zeigt, wie groß das Risiko für Senioren ist. Fehlen in einem mehrstöckigen Haus oder Wohngebäude alternative Aufstiegsmöglichkeiten – etwa ein Aufzug oder zumindest ein Treppenlift – können Stufen im Alter zur unüberwindbaren Barriere werden. Wird die Barrierefreiheit beim Umzug ignoriert, drohen im schlimmsten Fall Stürze mit schweren Verletzungen. Viele ältere Menschen entwickeln aus Angst vor Treppenstürzen sogar einen Rückzugsreflex und meiden gewisse Etagen oder verlassen seltener das Haus, was die Lebensqualität erheblich einschränken kann.

Neben dem Sicherheitsrisiko bedeuten Treppen ohne barrierefreie Alternative auch Verlust an Wohnfläche und Autonomie. Räume im Obergeschoss können ungenutzt bleiben, wenn Bewohner sie nicht mehr sicher erreichen. Auch ein paar Stufen am Hauseingang wirken plötzlich wie eine Wand, wenn Mobilität und Kraft nachlassen. Die Folge: Betroffene sind auf Hilfe angewiesen, etwa um Einkäufe ins Haus zu tragen, oder sehen sich gezwungen, doch nochmal umzuziehen. Dieses Risiko lässt sich minimieren, indem man frühzeitig auf Wohnungen und Häuser achtet, die stufenlos erreichbar sind – beispielsweise Bungalows, Erdgeschosswohnungen oder Häuser mit Fahrstuhl. Damit wird vorgesorgt, dass das eigene Zuhause nicht zum Hindernisparcours wird.

2. Türen und Durchgänge – Enge Passagen als Mobilitätsbremse

Nicht nur Treppen, auch zu schmale Türen oder verwinkelte Flure können für mobilitätseingeschränkte Personen zum Problem werden. DIN 18040-2, die Norm für barrierefreies Bauen in Wohnungen, empfiehlt z.B. eine minimale Türbreite von 80 cm (besser 90 cm für rollstuhlgerechte Türen). Ältere Bestandsimmobilien weisen jedoch oft deutlich schmalere Türrahmen auf. Wenn der Rollator oder Rollstuhl nicht durch die Tür passt, wird jeder Raumwechsel zur Herausforderung. Aber selbst ohne Rollstuhl können enge Durchgänge gefährlich sein: Das Risiko, mit unsicherem Gang an Türrahmen anzustoßen oder zu stürzen, steigt in beengten Verhältnissen.

Die Konsequenzen fehlender Barrierefreiheit bei Türen zeigen sich meist erst, wenn es zu spät ist. Muss beispielsweise ein Rettungsdienst kommen, zählt jede Minute – doch enge Flure und Türen verzögern den Transport der Person ins Freie. Außerdem sind nachträgliche Umbauten wie Türverbreiterungen aufwändig und kostspielig. Schwerere Eingriffe in die Bausubstanz lassen sich vermeiden, wenn man von Anfang an auf ausreichende Durchgangsbreiten und Bewegungsflächen achtet. Eine vorausschauende Immobilienwahl berücksichtigt daher breite Türen, schwellenfreie Übergänge zwischen Räumen und genügend Platz zum Manövrieren – so bleibt auch mit Gehhilfe oder Rollstuhl die volle Mobilität in den eigenen vier Wänden erhalten.

3. Badezimmer – Gefahrenquelle bei fehlender Anpassung

Das Badezimmer gilt als einer der unfallträchtigsten Räume im Haus – besonders für ältere Menschen. Glatte Fliesen, hohe Einstiege in die Badewanne oder Duschwannen mit Absatz werden mit nachlassender Beweglichkeit zur tückischen Falle. Die Statistik zeigt, dass jährlich etwa 250.000 Menschen im Bad verunglücken, oft weil Barrierefreiheit fehlt. Wird bei einem Umzug auf ein barrierearmes Bad verzichtet, kann dies gravierende Folgen haben: Stürze im Badezimmer führen häufig zu Knochenbrüchen oder Kopfverletzungen, da harte Fliesen und enge Platzverhältnisse kaum Fehltritte verzeihen. Für Senioren mit bereits eingeschränkter Mobilität kann ein nicht angepasstes Bad bedeuten, dass sie tägliche Routinen wie Duschen oder Baden nur noch mit fremder Hilfe bewältigen – ein deutlicher Verlust an Selbstständigkeit und Würde.

Neben der akuten Unfallgefahr spielt auch die Prävention eine große Rolle. Fehlende Haltegriffe, rutschige Böden oder enge Duschkabinen erhöhen die Unsicherheit bei jeder Benutzung. Viele ältere Menschen verzichten aus Angst vor Stürzen irgendwann ganz auf das Duschen, wenn das Bad nicht entsprechend ausgestattet ist. Ignoriert man das Kriterium Barrierefreiheit, muss das Bad oft nachträglich teuer umgebaut werden – etwa durch den Einbau einer bodengleichen Dusche, rutschfeste Bodenbeläge oder höher gesetzte Toiletten. Solche Umbaumaßnahmen im hohen Alter sind nicht nur kostspielig, sondern auch belastend. Umso wichtiger ist es, bei der Wohnungswahl vorauszudenken: Ein barrierefreies Bad – mit ebenerdiger Dusche, ausreichend Bewegungsfläche und Haltehilfen – sorgt dafür, dass Hygiene und Pflege jederzeit sicher und komfortabel möglich sind.

4. Zugang und Eingangsbereich – Barrieren schon vor der Haustür

Barrierefreiheit endet nicht an der Wohnungstür. Oft liegen bereits im Eingangsbereich die ersten Hürden, die bei einem Umzug im Alter bedacht werden müssen. Ein Mehrfamilienhaus ohne Aufzug etwa stellt Bewohner in oberen Etagen irgendwann vor ein unlösbares Problem, ähnlich wie ein eigenes Haus mit mehreren Stufen zur Haustür. Schon wenige Stufen oder hohe Türschwellen können mit Rollator oder Rollstuhl unüberwindbar sein. Wenn ein Umzug in eine neue Immobilie geplant ist, sollte deshalb auf einen möglichst stufenlosen Zugang geachtet werden.

Typische Barrieren am Hauszugang, die bei fehlender Barrierefreiheit Probleme bereiten, sind:

  • Stufen oder Schwellen am Eingang: Fehlt eine Rampe oder ein ebenerdiger Zugang, können schon 2–3 Stufen den Zutritt erheblich erschweren.

  • Schwere oder enge Haustüren: Breite, automatisierte Türen mit leichtem Öffnungsmechanismus sind ideal – andernfalls kann bereits das Hereinkommen mit Gehhilfe schwierig sein.

  • Dunkle oder unübersichtliche Eingangsbereiche: Eine unzureichende Beleuchtung und fehlende Markierungen an Stufen erhöhen die Stolpergefahr beträchtlich.

Wird auf solche Punkte nicht geachtet, droht im Alltag ständige Abhängigkeit von Hilfe – sei es von Nachbarn, die den Gehstock die Treppe hinuntertragen, oder von Angehörigen, die Einkäufe ins Haus bringen. Im Winter kann ein nicht barrierefreier Zugang sogar zur Isolation führen: Vereiste Stufen ohne Alternative machen das Verlassen des Hauses riskant. Hier zeigt sich, dass Barrierefreiheit auch eine Frage der sozialen Teilhabe ist. Nur wer die Wohnungstür selbstständig und gefahrlos passieren kann, bleibt aktiv am Leben in der Gemeinschaft beteiligt. Beim Immobilienwechsel sollte deshalb das gesamte Wohnumfeld mitgedacht werden: breite Wege, rutschfeste Bodenbeläge außen, gut beleuchtete Treppenhäuser und falls nötig ein nachrüstbarer Treppenlift im Eingangsbereich. So wird aus dem neuen Zuhause kein goldener Käfig, sondern ein Ort, den man jederzeit sorgenfrei betreten und verlassen kann.

5. Wohnumfeld und Infrastruktur – Lage entscheidet über Unabhängigkeit

Nicht zuletzt spielt die Lage der Immobilie eine entscheidende Rolle für komfortables, barrierearmes Wohnen. Was nützt die seniorengerechteste Wohnung, wenn wichtige Infrastruktur fehlt? Ältere Menschen sind häufig darauf angewiesen, dass Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten und öffentliche Verkehrsmittel gut erreichbar sind. Wird dies bei der Wahl des neuen Wohnorts vernachlässigt, kann das im Alltag zur Falle werden. Etwa wenn der nächste Supermarkt nur mit dem Auto erreichbar ist, man selbst aber irgendwann nicht mehr fahren kann. Fehlende Nahversorgung und Anbindung bedeuten im Alter oft den Verlust von Selbstständigkeit – man ist dann auf fremde Hilfe oder Lieferdienste angewiesen, nur um Grundbedürfnisse zu decken.

Gerade im ländlichen Raum oder in kleineren Ortsteilen ohne dichte Infrastruktur droht soziale Isolation, wenn Wohnlage und Umfeld nicht zum fortgeschrittenen Alter passen. Im Kreis Borken mit Städten wie Gronau oder Gemeinden wie Epe wird daher verstärkt darauf geachtet, seniorengerechte Wohnangebote in zentraler Lage zu schaffen. Neue barrierearme Wohnanlagen entstehen bevorzugt dort, wo Ärzte, Apotheken und Einkaufsläden in kurzer Distanz liegen und auch barrierefreie öffentliche Räume vorhanden sind. Wer die Bedeutung der Lage unterschätzt, riskiert, später erneut umziehen zu müssen – etwa aus einem idyllischen, aber abgelegenen Landhaus zurück in die Stadtnähe, weil das Leben auf dem Land ohne Auto beschwerlich wird. Zudem beeinflusst die Lage auch den Werterhalt der Immobilie: Barrierefreie Wohnungen in guter, versorgungsnaher Lage sind künftig noch gefragter und behalten ihren Wert eher als Immobilien, die zwar schön gelegen, aber unpraktisch für Senioren sind. Deshalb gilt: Die Checkliste Barrierefreiheit sollte immer auch das Umfeld mit einschließen – von der nächsten Bushaltestelle bis zur Frage, ob Gehwege und Ampeln im Viertel seniorenfreundlich gestaltet sind.

Fazit: Heute schon an morgen denken

Ob Treppen, Türen, Bad oder Wohnlage – die obigen Punkte zeigen, welche Risiken ohne Barrierefreiheit entstehen können. Ignoriert man diese Aspekte beim Umzug, gefährdet man langfristig Sicherheit, Komfort und Selbstständigkeit in den eigenen vier Wänden. Umgekehrt bedeutet vorausschauende Planung, sich schon heute mit den Bedürfnissen von morgen zu befassen. Barrierefreie Ausstattungen und eine durchdachte Lagewahl sorgen dafür, dass man auch im hohen Alter ohne fremde Hilfe zurechtkommt und die Lebensqualität erhält. Gleichzeitig steigern sie die Attraktivität der Immobilie auf dem Markt, da die Nachfrage nach seniorengerechtem Wohnraum unaufhaltsam steigt.

Westfalen Wohnen kennt die Anforderungen an barrierefreies Wohnen aus langjähriger Erfahrung in Gronau und Umgebung. Als verlässlicher regionaler Partner unterstützt Westfalen Wohnen Immobilieninteressierte dabei, eine zukunftsfähige Wohnlösung zu finden, die Komfort und Sicherheit vereint. Wer heute schon an morgen denkt, sorgt vor – und profitiert später von mehr Sicherheit, Komfort und Werterhalt.

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